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Aufklärungsarbeit | Tierheim 'aktion tier Zossen'

Unser Aufklärungsteam vor Ort

Unser Tierheim im brandenburgischen Zossen ist schon häufig Anlaufpunkt für die Mitarbeiter der Infostände aus dem Großraum Berlin gewesen. Auch in diesem Jahr nutzen einige das schöne Sommerwetter und statteten dem Projekt in ihrer Freizeit am Wochenende einen Besuch ab.

Wie oft er schon im Tierheim Zossen gewesen sei, konnte David (36) gar nicht mehr genau sagen. In den mehr als 15 Jahren seiner beruflichen Tätigkeit für aktion tier war er schon unzählige Male dort zu Gast. „Aber das ist auch sehr wichtig für meine Kollegen und mich. Schließlich werde ich im Rahmen meiner Tätigkeit hier in der Region häufig auf das Tierheim angesprochen, da es inzwischen einen hohen Bekanntheitsgrad erlangt hat.“ So ist der regelmäßige Austausch mit den Mitarbeitern des Tierheims und deren Berichten aus ihrer täglichen Arbeit ein wichtiger und regelmäßiger Bestandteil seiner Tätigkeit.

„Aber das machen wir alle sehr gerne!“, meint Andreas (40). Auch er ist schon seit vielen Jahren für den Verein tätig und kennt das Tierheim und dessen Entwicklung ganz genau. Immer wieder setzt er sich im Rahmen seiner beruflichen Kontakte für das Projekt ein und hat schon eine Vielzahl an Spenden organisiert. „Die meisten Menschen merken im Gespräch sehr genau, ob man über etwas nur vom Hörensagen oder aus eigener Anschauung berichtet!“ Deshalb ist es auch für ihn besonders wichtig, alle Informationen über das Projekt aus erster Hand zu erhalten.

Myriam (33), verantwortlich für die Leitung des Tierheimes, kennen die meisten Mitarbeiter aus dem Bereich der Öffentlichkeitsarbeit schon seit vielen Jahren. „Viele unserer Kontakte und ehrenamtlicher Helfer haben zum ersten Mal vom Tierheim Zossen an einem Infostand gehört und sind anschließend zu uns gekommen“, sagt Myriam. Auch wenn Personen auf der Suche nach einem neuen tierischen Begleiter sind, stellt unser Aufklärungsteam oftmals den Kontakt zum Tierheim her. Natürlich wird auch dann genau geprüft und beraten, ob die Anschaffung eines Haustieres empfehlenswert sei. Dennoch konnten auf diesem Wege schon einige unserer Vermittlungstiere ein schönes neues Zuhause finden.

 

Gänzlich unverständlich ist für alle das Verhalten der Stadt Zossen.

Anstatt die Fundtiere aus dem Stadtgebiet vom örtlichen Tierheim aufnehmen und betreuen zu lassen, gibt man diese Tiere lieber in eine private Tierpension im 20 km entfernten Ludwigsfelde.

Karolina (34) macht keinen Hehl aus ihrer Meinung: „Das versteht auch kein Zossener Bürger, mit denen wir häufig an unseren Infoständen sprechen. Das Tierheim ist ein örtlicher Arbeitgeber, leistet darüber hinaus viel ehrenamtliche Arbeit, betreut und kastriert kostenlos Streunerkatzen der Region und bietet für Schulkinder ein eigenes Tierschutzzimmer. Die Stadt Zossen sollte ein eigenes Interesse daran haben, derartiges Engagement zu unterstützen!“. Auch für die Mitarbeiter des Tierheimes ist es immer wieder schwierig, den Zossener Bürgern zu erklären, dass sie sich bei Verlust ihres Tieres nach Ludwigsfelde zu wenden haben. Alle Versuche, mit Verwaltung und Politik der Stadt ins Gespräch zu kommen, waren letztlich zum Scheitern verurteilt.

„Es gibt keinen politischen Willen, das Tierheim als Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens unterstützen zu wollen. Und vermutlich muss die chronisch unterfinanzierte Stadt Zossen an allen Ecken und Enden sparen,“ meint Myriam, die als Tierheimleiterin ständig mit der Zossener Bevölkerung kommuniziert. Wie in jedem Jahr ließ sie es sich auch diesmal nicht nehmen, den Besuchern das Tierheim zu zeigen. Abschließend statteten die Besucher auch dem Kleintierbereich einen Besuch ab.„Viele Menschen schaffen sich z.B. Kaninchen an, weil sie glauben, dass diese besonders einfach zu halten sind. Das ist falsch, und wir versuchen in den vielen Gesprächen, die wir im Rahmen unseres Jobs führen, mit solchen Märchen aufzuräumen,“ sagt Nadine (33). Sie ist auch schon einige Male im Tierheim gewesen, auch wenn sie mit ihren rund drei Jahren Berufserfahrung nicht zu den „ganz alten Hasen“ gehört. Das Schicksal einiger Tierheimbewohner macht sie wütend und traurig zugleich. „Angeschafft, ohne über die Konsequenzen und die daraus resultierende Verantwortung nachzudenken. Und viele Menschen gehen immer noch davon aus, dass man anschließend den Hund oder die Katze im Tierheim entsorgen kann.“

Letzten Endes ist dieses Denken das eigentliche Problem in den Tierheimen. Unsere Gesellschaft produziert nach wie vor zu viele Haustiere, die anschließend in einer derartigen Einrichtung landen und dort mit hohem Aufwand versorgt werden müssen. Dieser Mischung aus Naivität, Ignoranz und emotionaler Entscheidung, die viele Menschen bei der Anschaffung eines Haustieres an den Tag legen, kann man nur mit gezielter Information und Aufklärung begegnen. David bringt es zum Abschluss seines Besuches auf den Punkt: „Kein Tier sollte in einem Tierheim untergebracht werden müssen. Würden alle Menschen ihren Tieren gegenüber verantwortungsbewusst handeln, wäre das auch nicht nötig. Und dafür arbeite ich jeden Tag“.

Vielen Dank, Britta Ziegler!

Besonders beeindruckt waren alle von der Neugestaltung der Katzenunterbringung, deren Innenbereich zum Jahreswechsel komplett renoviert wurde.

Möglich gemacht hat das unsere langjährige Unterstützerin Britta Ziegler, eine selbstständige Malermeisterin aus der Region. Britta hat dafür ihren Weihnachtsurlaub geopfert und stattdessen die Wände im Tierheim neugestaltet. Ohnehin hat sie in den zurückliegenden Jahren einen ungeheuren Einsatz für das Tierheim gezeigt. Vielen Dank dafür, Britta!

Holger Knieling

Geschäftsführer von aktion tier e.V.