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Sozialisation: Entdeckerparcours für Hunde

Unsere Kollegin Ann-Kari hat mal wieder einen schönen Entdeckerparcours aufgebaut. Dieser eignet sich super für die Sozialisierung von Welpen, aber auch zur Beschäftigung für unsere anderen Hunde. Sozialisierung von Welpen ist immer ein großes Thema, wenn ein kleines Fellknäul in der Familie einzieht...

"Baloo" meisterte den Flattervorhang auch, wie ein Profi. Foto: © aktion tier Tierheim Zossen

In den ersten Lebensmonaten des Hundes wird der Grundstein für die persönliche Entwicklung gelegt. In dieser Phase sollte der Welpe zum Beispiel mit allerhand unterschiedlichen Untergründen und Geräuschen vertraut gemacht werden, die ihm in seinem Leben begegnen. Aber auch verschiedene Aktivitäten wie Autofahren, Treppensteigen, durch einen Tunnel laufen oder der Besuch der belebten Innenstadt formen den Charakter.

Dabei sollte man jedoch beachten, dass der Spaß an erster Stelle steht, denn so ein Welpe sollte mit neuen Eindrücken nicht erschlagen werden. Auch ein positiv aufgebautes Boxentraining und "Medical Training" kann einem später das Leben erleichtern. Zusätzlich zu den ganzen Aktivitäten und Umwelteinflüssen stehen dann noch allerhand soziale Kontakte auf dem Plan. Dazu zählen unter anderem Kontakte zu gleichaltrigen und erwachsenen Hunden sowie das Kennenlernen von verschiedenen Personen und anderen Tieren. Auch hier sollte Wert auf Qualität anstatt auf Quantität gelegt werden.

Wer sich jetzt fragt, wie er das nur alles schaffen soll, ohne seinen Welpen zu überfordern, den können wir beruhigen. Viel Sozialisierung passiert von ganz alleine im Alltag ohne viel Planung und Organisation. Und auch wenn der Welpe nicht alles von Anfang an kennengelernt hat, kann er später gemachte Erfahrungen auf ihm unbekannte Situationen übertragen.

Es gibt noch einen weiteren Punkt, den man bei der Welpenerziehung nicht außer Acht lassen sollte. Bei der ganzen Aufregung sollten ausreichend Ruhephasen eingeplant werden! Denn das Erlebte muss zum einen verarbeitet werden, zum anderen ist es aber auch wichtig, dass der Hund lernt abzuschalten und runterzufahren, sodass man sich keinen unter Dauerstrom stehenden Terrorzwerg heranzieht. Da der Trend immer mehr Richtung Mehrhundehaushalt geht und sich oftmals Wurfgeschwister angeschafft werden, ist gerade da das Management der Ruhephasen wichtig, weil sich die Jungspunde gerne immer wieder gegenseitig hochpushen.

Außerdem sei gesagt, dass man sich mit zwei Welpen nicht nur doppelt, sondern eher dreifach Arbeit für die nächsten Wochen und Monate ins Haus holt. Unser "junges Gemüse" hatte sichtlich Spaß am Parcours und hat danach friedlich geschlafen. Und weil Spaß auch für unsere "Großen" nicht zu knapp kommen soll, durfte sich auch der eine oder andere erwachsene Hund an unserem Parcours versuchen. Gerade für die Langzeitbewohner sind solche Abwechslungen im Alltag wichtig und fördern das Gemeinschaftsgefühl. 

Michaela Gebhardt

Tierheimleitung