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Tierheim 'aktion tier Zossen'

Sorgenkind Zeki macht langsam Fortschritte

Es gibt wieder Neuigkeiten von den Kleinsten unserer beschlagnahmten Hunde. Tatsächlich haben sich Rabbat und Henrietta recht schnell von den Strapazen erholt und durften sich auf die Suche nach ihrem passenden Für-immer-Zuhause machen. Und da wir wirklich jede Menge toller Bewerbungen für unsere Hunde erhalten, überrascht es wenig, dass die beiden bereits fündig geworden sind.

Foto: © aktion tier Tierheim Zossen/ M. Gebhardt

Aber auch unser Sorgenkind Zeki macht langsam Fortschritte, auch wenn seine Geschwister mittlerweile 3x so groß sind wie er. Aufgrund seines sehr schlechten Gesundheitszustandes und einiger beunruhigender Krankheitssymptome, stand leider die Vermutung im Raume, dass er an Letaler Acrodermatitis (LAD) erkrankt ist. Dies ist eine bei Bullterriern und Miniatur Bullterriern vererbbare Krankheit, die einen schweren Krankheitsverlauf mit sich bringt und meist dazu führt, dass die betroffenen Hunde bereits in ihren ersten Lebensjahren versterben oder euthanasiert werden müssen. Die Hunde zeigen schon kurz nach der Geburt erste Symptome, wie entzündliche Veränderungen an den Pfoten, Schuppen, Hautläsionen am gesamten Körper, Durchfall und ein verzögertes Wachstum. Später kommt es zu schweren Infektionen sowie Veränderungen der Krallen. Außerdem erkranken die Hunde aufgrund des geschwächten Immunsystems oftmals an weiteren Infektionen, besonders der Atemwege.

Wir veranlassten eine umfassende Diagnostik, um den Kleinen zu stabilisieren und seinem Problem auf den Grund zu gehen. Diese beinhaltete auch einen speziellen Gentest durch ein Labor und den Austausch mit erfahrenen Leuten auf dem Gebiet. Wenige Tage später kam das Ergebnis des Gentests. Zeki ist zwar Träger des Gendefekts, jedoch glücklicherweise nicht an LAD erkrankt. Dies lässt uns alle aufatmen! Jeder verantwortungsbewusste Züchter testet seine Hunde im Vorfeld der Zucht auf diesen Gendefekt und schließt entsprechende Träger von der Zucht aus. Leider ist dies jedoch kein Muss, sodass die Erkrankung von betroffenen Elterntieren an ihre Welpen stetig weitergegeben wird. Häufig sind die Hunde nur Träger und es kommt zu keinem Ausbruch. Sollte dies jedoch geschehen, endet es tödlich für den Hund. Bei unseren Bullys aus der Beschlagnahmung wurde wahrlich kein Wert auf Gesundheit gelegt. Daher überrascht es uns nicht, dass bei vielen auch der Merle-Faktor großzügig mitgemischt hat, um höhere Verkaufspreise zu erzielen. Dies ist auch der Grund, dass die Hunde von uns nur kastriert vermittelt werden, weil wir nicht nur der Zucht, sondern auch eventuellen „Ups-Würfen“ vorweggreifen wollen. Bei Zeki forschen wir jetzt weiter und er wird fleißig gepäppelt, sodass er hoffentlich bald so stark und fidel wie seine Geschwister ist.

Wir möchten an dieser Stelle nochmal sagen, dass wir uns wirklich mit viel Verstand und Herzblut für unsere Hunde einsetzen. Wir bereiten sie nicht nur gesundheitlich bestmöglich auf ihre Vermittlung vor, sondern schauen uns auch jedes Individuum charakterlich mit seinen Schwächen und Stärken an. So möchten wir sowohl das passende Zuhause für jeden unserer Hunde finden, aber natürlich auch den neuen Familien ein umfassendes Bild vom neuen Familienmitglied mit auf den Weg geben. Wir wurden in den letzten Tagen leider oftmals angefeindet für die unterschiedlichsten Sachen. Versteht uns nicht falsch, wir diskutieren gerne über Themen und Meinungen. Allerdings in einem vernünftigen und respektvollen Rahmen. Um auf Anfeindungen, Falschbehauptungen und einfach nur Stänkereien einzugehen, dafür fehlt uns einfach die Zeit und die Kraft. Wer ernstgemeinte Fragen an uns hat, kann sich gerne mit uns in Verbindung setzen.

Michaela Gebhardt

Tierheimleitung